Entspannung am Arbeitsplatz: Tipps gegen Stress

Frau lehnt sich entspannt im Büro auf ihrem Stuhl zurück

Im Team Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und anschließend gemeinsam Pizza bestellen, ein nettes Gespräch unter Kollegen, obwohl die nächsten Besprechungen anstehen - im Berufsalltag sollten sich arbeitsreiche und entspannte Phasen die Waage halten. Denn Entspannung am Arbeitsplatz erhält die Freude am Job und leistet einen Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden. Warum es sich lohnt, dauerhafte Belastungen im Büro proaktiv anzugehen und welche Maßnahmen zu mehr Entspannung beitragen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Warum es sich lohnt, für mehr Entspannung am Arbeitsplatz zu sorgen

Ein oder mehrere anstrengende Arbeitstage im Büro bleiben in der Regel ohne gesundheitliche Konsequenzen für Körper und Geist. Erst bei dauerhafter Belastung zeigen sich die Auswirkungen von mangelnder Entspannung am Arbeitsplatz. Achtung: Viele Beschäftigte können die Symptome nicht deuten. Ab welchem Ausmaß sich Anspannung über einen längeren Zeitraum auf die Gesundheit auswirkt, ist zudem individuell und hängt von den persönlichen Ressourcen ab.

Gleichwohl sollten sich Arbeitnehmer vergegenwärtigen, dass es sich langfristig lohnt, mit gezielten Maßnahmen für mehr Entspannung im Büro zu sorgen.

Wer im Arbeitsalltag auf Entspannung achtet:

  • nimmt vieles gelassener
  • hat mehr Energie – im Job und im Privatleben
  • geht motivierter an Aufgaben heran
  • kann sich besser konzentrieren
  • fühlt sich fitter
  • hat oft ein stärkeres Immunsystem
  • schläft meist besser und erholsamer
  • tritt selbstbewusster auf

Anspannung am Arbeitsplatz: das können die Ursachen sein

Steigendes Arbeitspensum und hoher Termindruck

Viele Jobs sind heute von einem steigenden Arbeitspensum geprägt. Bedingt durch gestiegene wirtschaftliche Herausforderungen, neue Technologien oder Umstrukturierungen verteilen viele Arbeitgeber immer mehr Aufgaben auf immer weniger Schultern. Gleichzeitig bleibt für die Erledigung der Aufgaben weniger Zeit. Übrigens: Auch ein zu geringes Arbeitspensum oder monotone Tätigkeiten können Stress im Job begünstigen. Experten bezeichnen dieses Phänomen der Langeweile im Beruf als "Bore-out-Syndrom".
 

Schlechtes Arbeitsklima und mangelnde Wertschätzung

Lässt das Arbeitsklima im Büro zu wünschen übrig – zum Beispiel durch Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten – kann das zur dauerhaften Belastung werden. Auch mangelnde Wertschätzung für geleistete Arbeit lässt Unzufriedenheit und Stress entstehen.
 

Mobiles Arbeiten

Mobiles Arbeiten gehört in vielen Unternehmen zum Tagesgeschäft. Wenngleich das Arbeiten in den eigenen vier Wänden oder an einem Ort nach Wahl seine Vorteile hat, so beklagen viele Angestellte den mangelnden Zusammenhalt mit den Kollegen. Schließlich entfällt im Homeoffice trotz moderner Kommunikationsmittel der persönliche Austausch in der Mittagspause oder beim Small-Talk an der Kaffeemaschine. Arbeitnehmer, die viel oder ausschließlich von zu Hause aus arbeiten, haben häufig das Gefühl, nicht zum Team zu gehören oder keine Anerkennung durch Vorgesetzte zu erfahren. Weiterhin fällt es vielen schwer, nach Feierabend eine Grenze zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen, da der Heimweg und der Ortswechsel entfallen.
 

Gesellschaftlicher Druck und Unsicherheit

Die Befürchtung, bei Umstrukturierungen im Unternehmen auf der Kündigungsliste zu landen oder bei der nächsten Beförderung übergangen zu werden, kann bisweilen zum Stressfaktor werden. Auch gesellschaftlicher Druck spielt hierbei eine Rolle, denn für einige Menschen in der modernen Gesellschaft besitzt der Job und damit einhergehende Prestige einen hohen Stellenwert.

Stressabbau im Arbeitsalltag: Tipps für mehr Wohlbefinden

Mehr Struktur in den Arbeitstag bringen

Nehmen die täglichen Aufgaben überhand, gilt es, Ruhe zu bewahren und das tägliche Arbeitspensum zu strukturieren. Hierbei haben sich "To-Do-Listen" bewährt. Nehmen Sie sich morgens etwas Zeit, um die anstehenden Aufgaben aufzulisten und nach Priorität zu ordnen. Während Ihres Arbeitstags erledigen Sie die Jobs entsprechend ihrer Dringlichkeit und haken sie ab. Am Ende des Arbeitstages sind noch To-Dos übrig? Bleiben Sie entspannt und schreiben Sie die offenen Punkte auf die Liste für den nächsten Tag – möglicherweise haben Sie sich zu viel vorgenommen. Mit der Zeit werden Sie die Länge Ihrer To-Do-Liste für den anstehenden Tag immer präziser einschätzen können.
 

Regelmäßige Pausen einlegen

Wenn Sie acht oder mehr Stunden am Stück arbeiten, wird Ihre Konzentration zwangsläufig nachlassen. Das zieht Zeitdruck nach sich. Gewöhnen Sie sich daher an, öfter mal eine Pause einzulegen. Gehen Sie in der Mittagspause mit Ihren Kollegen in die Kantine oder tanken Sie frische Luft und neue Energie bei einem kurzen Spaziergang. Nehmen Sie außerdem auch kleine Pausen zwischendurch in Anspruch – zum Beispiel, um am offenen Fenster tief durchzuatmen oder der Anspannung am Arbeitsplatz mit Übungen zur Entspannung zu entfliehen. Tipp: Viele Unternehmen bieten im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements Kurse zu Stressresilienz, Entspannung und Meditation an. Die Krankenkassen und Berufsgenossenschaften haben ebenfalls entsprechende Angebote im Programm.
 

Trauen Sie sich "nein" zu sagen

Auf dem Schreibtisch türmt sich die Arbeit und der Abgabetermin für alle Projekte ist schon in Sichtweite? Wer von Abteilungsleitern und anderen Vorgesetzten mit Arbeit überschüttet wird, gerät oft unter Druck. Umso wichtiger ist es, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, Prioritäten zu setzen und selbstbewusst "nein" zu sagen oder zumindest um eine längere Bearbeitungszeit zu bitten.
 

Auslöser für Belastungen identifizieren

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Belastungen am Arbeitsplatz. Einige Arbeitnehmer werden besonders durch enge Zeitpläne angespannt. Andere wiederum werden durch aufwendige Abstimmungswege oder die Eigenarten von Kollegen oder Vorgesetzten aus dem inneren Gleichgewicht gebracht. Wer seine persönlichen Stressauslöser kennt, kann mit der Zeit lernen, damit souveräner umzugehen. Tipp: Suchen Sie sich bei Bedarf professionelle Unterstützung, zum Beispiel bei einem Businesscoach oder einem Psychotherapeuten.
 

Kommen Sie in Bewegung

Durch körperliche Aktivität lässt sich die durch berufliche Anspannung verursachte innere Unruhe positiv nutzen. Ideal sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Laufen. Ausgiebige Spaziergänge senken ebenfalls das Stresslevel und tragen zur Entspannung bei. In hektischen Phasen im Büro haben sich besonders meditative Konzentrations- und Bewegungskonzepte wie Tai Chi, Qi Gong oder Yoga bewährt. Viele Elemente und Übungen lassen sich auch in den Berufsalltag integrieren und können – zum Beispiel in der Mittagspause – zu mehr Entspannung am Arbeitsplatz beitragen.
 

Einen Jobwechsel anstreben

Schlagen die ständigen Belastungen im Job aufs Gemüt und bleiben auch die genannten Strategien und Tipps zur Stressbewältigung wirkungslos, sollten Sie einen Arbeitgeberwechsel in Betracht ziehen. Vor allem, wenn die Anspannung im Büro auf bestimmte Personen, wie Kollegen oder Vorgesetzte, zurückgeht oder keine Besserung der Stressfaktoren in Sicht ist, kann eine neue Unternehmenskultur oder ein anderer Aufgabenbereich die Entspannung an den Arbeitsplatz zurückbringen.

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Fazit: Mehr Entspannung am Arbeitsplatz: Sie haben es in der Hand

Gelegentlicher Stress ist im Berufsalltag meist unvermeidbar. Wenn sich die Belastung durch ein zu hohes Arbeitspensum oder zwischenmenschliche Faktoren über einen langen Zeitraum hinweg zieht, kann das Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Vielen Belastungen können Sie mit alltagstauglichen Maßnahmen zur Entspannung am Arbeitsplatz den Nährboden nehmen. Sollten diese, gegebenenfalls auch mit professioneller Unterstützung, keine Erfolgsaussicht haben, empfiehlt es sich, einen Wechsel in ein anderes Unternehmen anzustreben.


Bilder: Adobe Stock